Wer eine Reise, tut die einem auch in unwegsames und gefährliches Terrain führt, sollte auch für einen Notfall gewappnet sein. Auch wenn große Teile wanderbarer Gebiete in Europa, speziell in Österreich, Schweiz und Deutschland mit Mobilfunk versorgt sind, reichen deren Strahlen oftmals nicht in den letzten Winkel eines Tals oder auf einen Berggipfel.
Satellitenelefonie und satellitengestützte Trackingnotrufsysteme und PLBs (personal locator beacons) helfen, Kontakt zu Notruforganisationen zu bekommen.
Je nach Topographie des Zielgebiets und Route muss man die Auswahl des Netzes bedenken. Die Netze von Thuraya und Inmarsat nutzen Geostationäre Satelliten. Diese sind wie TV-Satelliten in Relation zur Erde immer an derselben Stelle am Äqator. Das bedeutet, das zb in einem Tal oder auf der Nordseite (auf der nördlichen Halbkugel) eines Berges ohne direkten freien Blick Richtung Satelliten (in Mitteleuropa ca S-SO) keine Verbindung zu Stande kommen kann. Diese Netze eignen sich besser für Gipfelwanderungen, wie Plateuberge oder im weiteren flachen Gebieten.
Das Thuraya Netz bietet mit dem Satsleeve+ in Kombination mit einem Smartphone (Android oder iPhone) die Möglichkeit auch zb Wetterdaten oder Karten aus dem Internet zu laden und bietet mit bis zu 60/15kbit das schnellste Datennetz am Satellitentelefon, um zu surfen.
Für Routen, die in Schluchten oder die Nordseiten führen ist Iridium das Netz der Wahl. Diese Satelliten umkreisen die Erde und “leuchten” dann auch voraussichtlich in die Schlucht hinein, auch wenn vielleicht nur kurzfristig Netzverbindung vorhanden ist, kann mit großer Wahrscheinlichkeit eine Notruf SMS mit Positionsmeldung abgesetzt werden. Ein Canyoning oder Wandern in den Fjorden des Nordens sind gute Beispiele dafür. Bedenken Sie auch, dass je weiter nördlich man sich bewegt, desto flacher wird der Winkel zum Satelliten am Horizont. Während in österreichischen Breitengraden ein Berg auch höher sein kann Elevationswinkel zum Satelliten bei ca 30°) ist im hohen Norden bei flachem Winkel schnell auch ein Hügel im Weg. Die über Kopf fliegenden Iridium Low Orbit Satelliten sind da zuverlässiger. Ebenso eignen sich die PLBs im SARSAT System, welches eine Kombination aus geostationären und Low Orbit Satelliten nutzt um eine Notrufmeldung abzusetzen. Eine internationale 24/7 Notrufzentrale leitet den Notruf dann an die lokalen Behörden weiter, welche die Einsatzkräfte unaufhaltsam mobilisieren. Ein Missbrauch ist verständlicherweise strafbar. Zusätzlich funken PLBs dann noch eine lokale Notrufmeldung aus, um die Ortung zu erleichtern.
Alternativ gibt es im Netz von Iridium auch Trackinggeräte mit Notruffunktion, Trackingpositionsübermittlung auf eine Website und auch eine Datenverbindung zum Erhalt von Wetterdaten.
Preislich sind die Netze bei den Gebühren leicht unterschiedlich. Bei Thuraya ist das Prepaidsystem am kundenfreundlichsten, da das Guthaben lange hält. Bei Iridium und Inmarsat läuft das Guthaben ab, kann aber dann mit einer Monatsgebühr verlängert werden.
Für Mietgeräte rechnen wir unabhängig vom System immer den tatsächlichen Verbrauch ab und Sie müssen sich um nichts kümmern. Kontaktieren Sie uns gerne für Ihre Reise und statten Sie sich mit dem passenden Gerät aus. Egal ob Sie in den österreichischen Alpen, den Schweizer Bergen, an der Ostsee oder in den Bergen der Mongolei oder Kasachstan das Abenteuer suchen.
Bedenken Sie aber bei aller Vorbereitung und technischen Hilfsmitteln, auch bis Hilfe kommt kann Zeit vergehen. Darum bereiten Sie sich auf immer auf jene Zeitspanne vor, die Sie überbrücken können müssen. Auch auf die potentiellen Gefahrenmomente kann man sich einstellen. Eine Wanderung im Hochgebirge wird andere Gefahren bergen als eine Radwanderung durch Norddeutschland.
Wir empfehlen die persönliche Vorbereitung durch Kurse wie TECC (Tactial Emergency Casualty Care) bei dem man sich für viele lebensbedrohliche Notfälle, die binnen Minuten zum Tod führen können, vorbereiten kann.
24/7 Notrufsysteme
Iridium, Inmarsat, inReach, YB und Globalstar Spot sind mit GEOS verbunden. GEOS alarmiert bei Notrufeingang und der Positionsmeldung die lokalen Hilfsorganisationen.
Bei SARSAT läuft der Notruf über die SARSAT Zentrale und das Registrierungsland des PLBs wodurch ebenso die lokalen Hilfskräfte aufgrund der Positionsmeldung aktiviert werden.
Die Dienste sind teilweise kostenpflichtig bzw im Monatsabo enthalten bzw können auch mit Zusatzmitgliedschaften für die Evakuierungskosten aufgestockt werden. Beachten Sie, dass möglicherweise Versicherungen nicht bei allen Sportarten und Reisegebieten bzw Extremsportarten Deckung haben.